[Albenvorstellung] Excrementory Grindfuckers – Musik zum Kopfschütteln

Es ist tatsächlich wahr!
Im Jahr 2019 haben meine beiden Lieblingsbands, die Wallerts und die Grindfuckers, beide eine neues Album veröffentlicht! Ich raste völlig aus!

Endlich haben die Grinseficker auch mal wieder eine Scheibe rausgehauen, schließlich sind drei stolze Jahre seit dem letzten Album vergangen. Ich habe mich gefreut wie Bolle, hatte aber vor zwei Dingen Angst:

  • Das Album wird so wie das eher mäßige letzte („Vorsprung durch Hektik“)
  • Das Album wird nicht so wie das (meiner Meinung nach) bisher beste („Ohne kostet extra“)

Beide Ängste wurden so dermaßen nicht erfüllt! Ich will ja nicht spoilern, aber ich bin überglücklich, dass die Jungs wieder so ein geiles Album produziert haben! Ich finde es sogar besser, als Ohne kostet extra.

Kritik zuerst: Es gibt das Album (wieder) nicht auf Vinyl und im Shop auch kein T-Shirt dazu. Warum nicht, verdammt?! Ich habe mir die CD vorbestellt und mit Versand 15€ bezahlt. Das ist voll ok.

Das Cover ist eher schlicht gehalten und hat inhaltlich nichts mit der Musik zu tun. Witzig finde ich den geshoppten Dackelschwanz auf der Rückseite und das liebevoll gestaltete Booklet. Besonders die verteilten Credits sind interessant. 😉

Der Opener („Das Album des Jahrtausends“) verspricht nicht zu viel: Im Gegensatz zum letzten Opener ist gleich am Anfang alles perfekt abgemischt. Die erste Line sollte den langjährigen Fans bekannt vorkommen. 🙂 Hier begegnet mir auch das erste Mal ein Gefühl, das mich während des Albums immer mal wieder beschleicht: Irgendwo her kenne ich die Melodie und dann doch wieder nicht. Vielleicht eine versteckte Anspielung auf die Cover der ersten Alben?

„Wir sind die Excrementory Grindfuckers“ war das einzige Lied, welches man vorher schon auf Bandcamp hören konnte. Bei Amazon waren von diesem und dem folgenden je 30 Sekunden zu hören. Dieses Lied hat mich angefixt und zwei Wochen auf einem permanenten Hype leben lassen. Ich liebe die Stelle, als J.B.O. imitiert wird, weil es halt einfach 1:1 die Stimme von Hannes trifft! (Merken wir uns J.B.O. an der Stelle mal vor, kommt später nochmal.)

„Alles in die Wurst“ ist der Klassenclown des Albums. Hier hören wir ein Lied im Stil von Peter Fox. Inhaltlich soll auf Gammelfleisch aufmerk… ach Quatsch! Die Grindfuckers machen ihre Lieder nicht mit einer Message, die machen das, weil die Jungs Lust haben!

Track 4 („Shitfaced“): Mein neues Lieblingslied (löst damit „Humor von gestern“ ab)! Das kann man sich nicht mehr ausdenken. Das trifft GENAU meinen Musikgeschmack! Live stelle ich mir das so geil vor. Wir hören hier ein bewusst übertriebenes Autotune-Massaker, gepaart mit stumpfen Geballer. Einfach nur schön!🎉 Ich vermute mal ganz stark, dass die Drums programmiert sind. 😀

Der Track „Tequila“ erinnert mich zu stark an Volksmusik und ist mir ein wenig zu langsam. Trotzdem ein super Track, dessen Text mehr als feierlich ist. Moneyquote:

Reicht dir das Leben Zitronen mal wieder
Gönn dir dazu einfach Salz und Tequila

So ist es! 8)

Der obligatorische Hiphop-Track darf natürlich auch nicht fehlen. Diesmal ist es aber kein untalentiert Pseudo-Rapper (Rob? :D), sondern tatsächlich die North Haze Gang. Der Übergang ist schon wie das letzte Mal bei „Doppelleben“ super gelungen und das Lied geht runter wie kantiges Öl.

„Trotzdem“ bedient das nächste Klischee eines Grindfucker-Albums: Sing-a-long
Und auch hier wieder: Woher zum Fick kenne ich die Melodie? Oder besser gesagt, den Style der ersten Lines???? Ich bin mir sicher, dass das mal ein 80er-Hit war..

Track 8 („Schabernack“) ist der Bullshit-Song des Albums. Kann man zwar hören, aber sowohl von Rhythmus, als auch vom Text nichts, was man öfter als 10mal hören müsste. Inhaltlich und vom Stil her kommt das fast an Fäkal-Kardinal #3 ran.

Wo wir schon mal bei alten Liedern sind: „Getanzt“ greift ein Thema aus dem Jahr 2007 wieder auf: Im Song „Metal“ wurde thematisiert, dass man als Metalhead nicht zum Abiball geht. Jetzt folgt 12 Jahre später die Fortsetzung der Geschichte: Das lyrische Ich hat sogar getanzt und wurde dabei beobachtet. Das wird ihm(m/w/d) jetzt vorgehalten. Ja, darum gehts. ^^

Dann geht es weiter mit einem Lied, dessen Melodie definitv von Udo Jürgens inspiriert wurde („Ich war noch niemals in New York“ -> „Du hast den Alkohol nie wirklich geliebt“). Ein wunderschöner Text zu einer wunderschönen Melodie. Außerdem leicht versteckt im Hintergrund ein paar Synthesizer-Töne. Das Gesamtwerk überzeugt hierbei.

Als ich die Titelnamen bei Amazon gelesen habe, wusste ich schon, was mich erwartet, als ich bei gefühlt der Hälfte „[Explizit]“ dahinter gelesen habe. Und siehe da: Das ist er, der obligatorische Fickificki-Song („So viel Liebe und nix zu ficken“). Tjoar, schon schwierig so als Rockstar, was?

Und hier, da ist es schon wieder! Mir kommt die Melodie von „Ich, zornig“ so bekannt vor und ich kann sie nicht zuordnen! Hättet ihr wohl gerne, was? ;P Diesmal kenne ich den Track. Ist vielleicht etwas weit hergeholt, aber 1994 haben „The Offspring“ auf dem Album „Smash“ das Lied „Not the one“ veröffentlicht. Und nun ratet mal, welche zwei Lieder sich den Anfang teilen? Dankt mir später. ;]

Mit dem Lied „Voodoo Lady“ (keine Angst, nur noch drei Lieder, gleich geschafft!) kann ich persönlich nicht so viel anfangen. Klingt wie ein schlechter Elvis-Verschnitt mit massiven Motorgräuschen. Ist jetzt nicht schlecht, muss man aber vielleicht nur 8x hören.

„Schwerenöter“ – alter ey, ich hab so gefeiert!! Well known Melodie, aber unknown source. Das Lied ist übervoll mit schlechten Anmachsprüchen. Ich lag am Boden, ich sag es euch! Moneyquote:

Suchst du einen Einsamen zum einsamen?

Bist du gut versichert, wenn es mal kracht?
Du hast mir nämlich eine Beule in die Hose gemacht!

Mit dem Songtext in der Tasche kann ich mich jetzt endlich bei Tinder anmelden, damit muss es ja klappen!

Bei dem Lied „Braunes Gold“ musste ich zunächst die Lyrics lesen, um zu verstehen worum es geht. Und ja, genau um das.
Immerhin: Die Melodie kennen wir doch schon: „Guten Tag Herr Fleischermann, ich hätte gern 250g“. Sogar in der selben Tonlage, oho! 😀
Funfact: Die Lyrics im Booklet stimmen nicht, hier sind die letzten vier Zeilen vertauscht. Ihr dachtet, ich merk‘ das nicht, hm?!

Allerletzte Abfahrt: „Armageddon fällt aus“ beinhaltet erstaunlicher Weise genau das, was man denkt. Zunächst wird vorgestellt, was alles so Weltuntergangsszenarien sind, um direkt danach festzustellen, dass noch nie eines davon eingetreten ist.

Das ist eine Message, mit der ich ein Album abschließen kann. Super Scheibe, Glückwunsch! Das ist ein wirklich schöner Jahresabschluss, vielen Dank!! =)

Ich habe dieses Album so wie jedes traditionell zuerst auf meinem (mittlerweile echt antiken) CD-Player gehört. Und ich dachte erst wieder, was das Album für ne scheiß Qualität hat. Aber ja, es lag am Player. Trotzdem ist das irgendwie episch. Ich meinte, gönnt euch mal den Sound:

Habe ich euch nicht vorhin gesagt, dass ihr euch J.B.O. merken sollt? Ich habe hier eine kleine Geschichte, die mich sehr traurig macht. Nächste Woche, am 06.12.2019, spielen die Grindfuckers in Leipzig. Dieses Konzert hätte ich gerne besucht, doch Leider bin ich da schon zu einem anderen Konzert in Leipzig – nämlich bei J.B.O. 🙁 Deswegen kann ich das von den Grindis leider nicht wahrnehmen. Und das, wo die so selten in Ostdeutschland spielen… :/
(Falls ihr versucht mich bei dem J.B.O.-Konzert zu finden: Tut es doch, hihi :D)

Meine leise Hoffnung liegt ja darin, dass das Konzert verschoben werden muss. Das Release-Konzert gestern in Köln musste krankheitsbedingt abgesagt werden. Ein Bandmitglied hatte einen Hörsturz und jetzt Tinnitus. Das gibt schön Pantopraxol, nicht wahr? Gute Besserung nach Hanover! 🙂

Das Album könnt ihr euch im Shop oder digital bei Bandcamp kaufen. Es lohnt sich, hört auf mich!

Danke liebe Grindfuckers, ihr habt mir mal wieder viele schöne Stunden bereitet! :] :*
kill0rz

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